Dach und Dachstuhl

Flachdach defekt?
Dachstuhl vom Holzwurm durchlöchert?
Dachpfannen nach vielen Jahren unansehnlich?

Bevor Sie selber Hand anlegen an ihrem eigenen Dach, sollten Sie sich klarmachen, was man alles wissen muß, wenns ums Thema `Dach´ und `Dachstuhl´ geht: -> Dachlexikon

Gelegentlich verwandeln sich Hausbesitzer zu Dachexperten: Umfangreiche Maßnahmen auf dem Dach und unter der Schräge werden in Eigenregie geplant. Dagegen spricht nichts, wenn es höhensicher ist, wenn das dazu notwendige Werkzeug im Fundus ist und wenn es um reine Schönheitsreparaturen geht.

Einzelne Dachpfannen austauschen oder gar das gesamte Dach neu eindecken trauen sich viele Heimwerker zu. Aber allein die Höhe des Arbeitsplatzes holt die meisten auf den Boden (der Tatsachen) zurück: Welcher Hausbesitzer verfügt über ein sicheres Gerüst? Ohne die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen aber wird das Arbeiten auf der Schräge zum unkalkulierbaren Risiko. Und ist man erst einmal oben, gehen die Probleme weiter: Wer weiß schon, in welcher Windlastzone sein Haus liegt und welche Windsogsicherungen hier die Fachregeln des Dachdeckerhandwerks vorschreiben? Manche Renovierungen können gar lebensgefährlich sein: Muss eine alte, asbestzementhaltige Dacheindeckung abgebaut und entsorgt werden, ist das ohne Diskussion ein Fall für den Dachdecker mit Spezialausrüstung. Denn Asbest ist hochgradig krebserregend und darf nach Gesetzeslage nur von einem qualifizierten Handwerksbetrieb demontiert und entsorgt werden.

Schwer tut sich der Laie auch mit der Wahl der richtigen Dachpfannen bzw. des Eindeckungsmaterials für die vorhandene Dachneigung. Er weiß nicht, wie wichtige Details – von der Anzahl der Lüfterziegel bis zur Anbringung der Dachrinnen mit entsprechendem Traufblech – auszuführen sind. Die Art der Eindeckung muß für die Unterkonstruktion geeignet sein. Wo bisher ein leichtes Wellplattendach als Eindeckung diente, wird der Dachstuhl kaum ein schweres Ziegeldach tragen können. Eine regensichere Durchdringung des Unterdachs und der Dämmung ist anzulegen, denn Regenwasser und Stauwasser können bei unsachgemäßer Verarbeitung, und das jahrelang unbemerkt, Kamineinfassungen, Schornsteinkopf und Eindeckrahmen von Dachfenstern durchdringen. Wird der Fehler sichtbar, hilft oft nur noch eine weitere dann womöglich noch teurere Sanierung. Das Selbermachen hat sich dann nicht gelohnt, sondern nur Mehrkosten verursacht. Gerade bei den Metallarbeiten am Dach machen Laien die gröbsten Fehler. Wer weiß schon, welches Metall wie verarbeitet wird und wie die unterschiedlichen Metalle zu- bzw. miteinander reagieren.

Auch der Dachgeschossausbau hat seine Tücken: Hier kann der Hauseigentümer selbst Hand anlegen, etwa bei der Zwischensparrendämmung. Aber schon kleine Fehler haben heftigeste Folgen: Im Winter zieht es in allen Ecken und krankmachender Schimmel bildet sich, im Sommer wird es sehr warm unter der Schräge mit unerträglichen Temperaturen bis in die Nacht hinein. Alle heute im Dachbereich verwendeten hochwertigen Werkstoffe und Bauteile können nur funktionieren, wenn sie absolut fehlerfrei eingebaut sind.
Qualifizierte Dachdecker haben nach dreijähriger Ausbildung und jahrelanger Routine einfach mehr Erfahrung mit dem Dämmen und vor allem der exakten Ausführung aller Details für die erforderliche Dichtheit des Daches.

Schon der Einbau eines Dachfensters, im Baumarkt auf Monitoren als kinderleicht dargestellt, erfordert den Fachmann. Fehler beim Anschluss der Wärmedämmung und der Dampfsperre an den Einbaurahmen des Dachfensters verursachen schleichende Feuchtigkeitsschäden, die wiederum giftige bzw. ungesunde Schimmelsporen provozieren.